(Hamburg) Der Sieg im 92. Deutschen Spring-Derby geht nach Sachsen: Der erst 21 Jahre junge Marvin Jüngel aus Kamenz hat mit der 14-jährigen Stute Balou`s Erbin aus dem Besitz seiner Mutter Sonja Jüngel den Klassiker im Stechen gewonnen. Der Helm flog nach dem letzten Hindernis in die Luft – der Mauer widmete der 21-jährige zuvor allerdings lieber mehr als einen Blick, denn das oberste Element hatte sich verschoben – fiel aber nicht. Die 56,57 Sekunden schnelle Runde war die Schnellste und Paul Schockemöhle hatte es vorausgesehen. Nach den ersten zwei Sprüngen ließ der Springsportexperte den zweifachen Derby-Sponsor Albert Darboven und Hamburgs 1. Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher wissen: ?Das wird schneller, die Stute ist schneller? und sollte Recht behalten.



Der mit einer riesigen Galoppade ausgestattete Holsteiner Calvin von Castelan trug seine 21-jährige Reiterin Caroline Rehoff-Pedersen aus Dänemark mit zwei fehlerfreien Runden auf den zweiten Platz. Die Amazone trainiert bei Lars Bak Andersen, dem in Elmshorn lebenden dänischen Nationenpreisreiter. Pferd und Reiterin lud Shane Breen (Irland) schon nach der 160. Null-Runde nach Hickstead zu seinem ?Heim-Derby? ein.



Schönstes Geburtstagsgeschenk für ?Mutti?

Jüngel ließ wenig später die 161. fehlerfreie Runde folgen und kam völlig atemlos auf dem Abreiteplatz mit nur einem Wort an: ?Aaalter?? Dass aus Balou`s Erbin eine Derbysiegerin werden könnte, war nicht zu ahnen, als die Familie Jüngel das Pferd vor mehreren Jahren erwarb. Da ging die Fuchsstute gerade mal L-Springen. ?Meine Mutti hat morgen Geburtstag, ich glaube, da können wir jetzt gut reinfeiern?, ließ der 21-jährige verschmitzt lächelnd wissen.



Neben Jüngel und Rehoff-Pedersen konnte sich Benjamin Wulschner aus Dahlen bei Leipzig als Dritter mit Bangkok Girl PP, einer 16-jährigen Balou du Rouet-Tochter in Szene setzen. Für die temperamentvolle Fuchsstute ist es das letzte Deutsche Spring-Derby gewesen, so haben es die Besitzerin und der Reiter schon vorher beschlossen. ?Sie geht nächstes Jahr dann in die Zucht?, so Wulschner, der mit der ?Abschiedvorstellung der Pferdedame vollkommen zufrieden war.



Orschel und Breen gaben auf

Der dreimalige Derby-Sieger André Thieme (Plau a.S.) steuerte seinen neunjährigen Paule S auf den achten Platz, Kai Rüder (Fehmarn) wurde mit einer stilistisch sehenswerten Runde mit Cross Keys Zehnter und die beiden Derby-verrückten Tillmann-Brüder Gilbert und Frederic aus Grevenbroich belegten Platz elf und zwölf. Favoriten wie Shane Breen (Irland) mit Can Ya Makan und Vorjahressiegerin Cassandra Orschel mit Dacara E gaben im Umlauf auf, nachdem beide Pferde die Bremse zogen – Can Ya Makan an der Eisenbahnschranke und Dacara E am Aufsprung zum Wall. Bewiesen haben beide Pferde längst ihre Qualität. Das 92. Deutsche Spring-Derby lockte zehntausende Zuschauer und Zuschauerinnen an, die drei Stunden lang mitfieberten, Trost spendeten und ihrer Begeisterung freien Lauf ließen. MB

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